Im Lexikon für Psychologie von Dorsch wird der Begriff «Kooperation» wie folgt beschrieben: «Eine Form gesellschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Personen, Gruppen oder Institutionen bzw. als soziale Interaktion. Sie zeichnet sich durch bewusstes und planvolles Herangehen bei der Zusammenarbeit sowie durch Prozesse der gegenseitigen Abstimmung über bestehende Zielvorstellungen aus.»
Bereits Henry Ford hat die Wirkung der Zusammenarbeit (Kooperation) kurz und treffend beschrieben: «Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.»
Was beinhaltet dieses vermeintlich einfach anmutende Erfolgsmodell in der Lehrerkooperation? Grob zusammengefasst geht es bei der Lehrerkooperation um den Austausch von Informationen, Materialien und Erfahrungen sowie um die (Weiter-)Entwicklung von Unterrichts- und Stoffplänen. Ziel dabei ist es, mit der Kooperation unter Lehrpersonen zum Erfolg in Bildungsinstitutionen beizutragen und damit die Schul- und Unterrichtsqualität zu verbessern; diese Wirkung ergaben bislang auch empirische Forschungen. Dies hört sich anfänglich eher zeitaufwändig und kompliziert an, trägt aber unmittelbar zur Entlastung der Lehrpersonen sowie zur Teamentwicklung bei.
Agile Methoden, die aus Unternehmen heutzutage nicht mehr wegzudenken sind, stärken zum Beispiel die Zusammenarbeitsmöglichkeit auf vielen Ebenen und können bereits bei den ersten Schritten in Richtung Kooperation angewendet und so trainiert werden.
Es gibt verschiedene Wege, welche sich zur Etablierung von kooperativen Elementen eignen. Wir stellen Ihnen hier kurz eine Möglichkeit vor:
Etappe 1: Zieldefinition und Planung
Erschliessen Sie die kollektive Expertise innerhalb Ihrer Lehrerschaft. Durch das Bewusstwerden der bereits vorhandenen Stärken im Team können neuzeitige Lernarrangements im Dialog ausgearbeitet werden. Die anschliessende gemeinsame Modifikation von handlungsleitenden Vorstellungen kooperierender Personen und Reflexion des beschrittenen Wegs führt zu einem gemeinsamen Zielbild und ermöglicht die Planung (von Teilschritten) bis zu dessen Erreichung.
Etappe 2: Optimierung der Interaktionen
Die in der Etappe 1 erarbeiteten Lernarrangements und Planungen werden in der zweiten Etappe mehrmalig erprobt. Diejenigen Elemente, die sich bewähren, werden wiederum, unter Einbezug von Fremd- und Eigenbeobachtungen, in der Lehrerkooperation etabliert.
Elemente beider Etappen können in einem regelmässigen Rhythmus zur Weiterentwicklung der Lehrerkooperation eingesetzt werden.
Wichtig bei der Erarbeitung und Integrierung einer Kooperation – oder in diesem Fall einer Lehrerkooperation – sind Vertrauen und Transparenz. Die beteiligten Personen müssen sich aufeinander abstimmen, was eine offene Kommunikationskultur voraussetzt. Durch die kollektive Verantwortung und gegenseitige Verpflichtung erreichen Sie im Team das gemeinsame Zielbild.