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Erste Praxiserfahrungen mit MODU:LAB «Digital Collaboration Specialist»

Marianne Scherer unterrichtet an der SIW Höhere Fachschule für Wirtschaft und Informatik AG den Pilotlehrgang der neuen eidgenössischen Weiterbildung DCS (Digital Collaboration Specialist) mit 12 Studierenden.
Für ihren Unterricht nutzt sie das für diese Weiterbildung konzipierte Lernmedium MODU:LAB Digital Collaboration Specialist, welches Teil der neuen SKV-Lerngalaxie ist. Auf unsere 3 Fragen zum Einsatz dieses interaktiven und multimedialen Tools gibt Marianne Scherer eine spannende Rückmeldung.

3 Fragen an Marianne Scherer

1. Wie hast Du als Dozentin MODU:LAB in deinen Unterricht integriert?

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass beim Unterrichten mit MODU:LAB nicht im herkömmlichen Sinne doziert wird und ich mich deshalb auch nicht wirklich als Dozentin bezeichnen kann. Mit MODU:LAB sehe ich mich als Lernbegleiterin oder Mentorin. Die Rolle der «Lehrperson» ist glücklicherweise im Wandel und moderne Lernkonzepte wie «Problem-based Learning», «Flipped bzw. Inverted Classroom» oder «eduScrum» haben alle gemeinsam, dass die Lehrperson nicht mehr auf der Bühne steht und referiert bzw. doziert, sondern dass die Studierenden selbstgesteuert und eigenverantwortlich lernen. Und dafür ist MODU:LAB «Digital Collaboration Specialist» das perfekte Lehrmittel.

Als Lernbegleiterin ist MODU:LAB für mich Ideenquelle und Werkzeugkasten, um einen aktiven Unterricht zu gestalten. So gelingt es mir, einerseits die vorgegebenen Lernziele des DCS zu erreichen und andererseits die Studierenden für die aktuellen Herausforderungen in der Gesellschaft und in Bezug auf die Digitalisierung fit zu machen.

Die einzelnen Elemente von MODU:LAB setze ich situativ und je nach Klasse und Reifegrad der Zusammenarbeit innerhalb einer Gruppe unterschiedlich ein.

Das Schöne an MODU:LAB ist, dass es mir alle Freiheiten lässt. Ich kann die einzelnen Elemente so auswählen, wie sie sich gerade anbieten: ein Warm-up mit der ganzen Gruppe, Rechercheaufträge in Paararbeit oder Kleingruppen, Wissenselemente als Einzelarbeit oder Hausaufgabe. Oder ich formuliere ein Projekt und lasse dieses in Teamarbeit über mehrere Unterrichtsblöcke erarbeiten. In einem solchen Fall dient MODU:LAB als Nachschlagewerk für die Studierenden. Bei Fragen verlangen sie eigenständig nach meinem Input.

Für die Vernetzung, die Klärung von Fragen, ein Feedback zu Arbeitsresultaten usw. ist die Lehrperson auch bei MODU:LAB unabdingbar. Selbstgesteuert und eigenverantwortlich zu lernen ist nicht gleichzusetzen mit reinem Selbststudium. MODU:LAB ist kein rein asynchrones E-Learning-Tool, es braucht dazu eine Lehrperson mit zeitgemässem Rollenverständnis.

2. Wie ist es für die Studierenden, mit MODU:LAB rein digital zu lernen?

Da ich den Weiterbildungslehrgang DCS an einem Bildungsinstitut durchführe, welches sich die Digitalisierung auf die Fahne geschrieben hat und diese neue Welt auch vorlebt, entspricht es auch der Erwartungshaltung der Studierenden, digital zu lernen. Noch dazu liegt es bei einer Ausbildung zum Digital Collaboration Specialist auf der Hand, dass digital und kollaborativ gelernt wird. Und dies ist unabhängig von Präsenz- oder Online-Unterricht mit MODU:LAB möglich, sofern die Lehrperson selbst die digitale Maturity mitbringt. Bücher, egal ob physischer Natur oder in Form von E-Books, wären aus meiner Sicht ein Fremdkörper in diesem Lehrgang.

3. Welche Vorteile bietet Deiner Meinung nach ein digitales Lernmedium im Unterricht gegenüber einem Printprodukt?

Vorteilhaft ist, wie schon erwähnt, dass es zum DCS-Lehrgang passt. Ein digitales Lernmedium zwingt die Lehrperson, das eigenverantwortliche Lernen zu begleiten und nicht mehr zu dozieren. Bei einem Printprodukt kann immer noch von Kapitel 1 bis Kapitel x, von vorne bis hinten, referiert werden – mit MODU:LAB funktioniert das nicht. Die Lehrperson wird, bildlich gesprochen, von der Bühne gestossen.

Als Nachteil ist vielleicht der Initialaufwand zu nennen – die neue Rolle einer Lehrperson entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Dies braucht Zeit. Das Verlassen der eigenen Komfortzone und damit verbunden auch die Bereitschaft, selbst zu lernen und sich weiterzuentwickeln, ist der kritische Erfolgsfaktor, damit ein digitales Lernmedium wie MODU:LAB erfolgreich eingesetzt werden kann.

Die Vorbereitung auf einen Unterrichtsblock muss sehr agil und basierend auf dem aktuellen Stand der Arbeiten erfolgen. Es ist nicht möglich, einen vorbereiteten Standardunterricht aus der Schublade zu ziehen. Dafür ist der grosse Vorteil, dass die Lektionen selbst für mich als Lehrperson wesentlich entspannter sind, allein schon dadurch, dass ich nicht referieren muss.

Eine Herausforderung ist zudem sicher, dass bei Lehrgängen, welche nicht primär die Digitalisierung zum Inhalt haben, dieses neue Rollenverständnis auch bei den Studierenden oder Lernenden zuerst verankert sein muss. Beim DCS-Pilotlehrgang ist dieser «Kaltstart» gut geglückt!

Marianne Scherer

Marianne Scherer ist dipl. Wirtschaftsinformatikerin und Ausbilderin mit eidg. Fachausweis. Sie ist seit über 20 Jahren selbstständig tätig – Blue Consulting GmbH  – und arbeitet bei ihren Kunden an der Schnittstelle zwischen Business und IT. Ihre umfangreichen Praxiserfahrungen gibt sie als Dozentin in der beruflichen Weiterbildung weiter. An der SIW Höhere Fachschule für Wirtschaft und Informatik AG leitet sie den Pilotlehrgang der neuen eidgenössischen Weiterbildung DCS (Digital Collaboration Specialist), in welchem sie MODU:LAB Digital Collaboration Specialist seit dem Release mit ihren 12 Studierenden nutzt.

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